In der Alten Akademie hat die erste Phase der Entkernung stattgefunden. Für die Webseite ließ SIGNA Fotos aus verschiedenen Etagen anfertigen: aufgeräumt, besenrein – wie um Sorgfalt und Liebe zu dem historischen Denkmalgebäude in bestem Lichte vorzutäuschen. Ja, die rohen Ziegelwände, Holzbalken und Betonpfeiler zeigen Charme und Anmut verglichen mit den Computerbildern der Webseite, die ein tristes 08/15-Zukunftsbild moderner Büro/Einkaufs/Wohnumgebung malen.
Aber auch von diesem Rohbau wird nicht viel bleiben: mehrere Zwischendecken z.B. werden noch entfernt, was wird aus den Treppenhäusern und nicht zuletzt: der stolz im Bild präsentierte Dachstuhl steht auf der Abrissliste! Das erlaubt der vom Stadtrat beschlossene Bebauungsplan, woraus die oben zitierte Formulierung stammt.
Im Bieterverfahren hatte SIGNA den Zuschlag durch das Höchstgebot bekommen und versucht nun, ohne Rücksicht auf den intakten, wertvollen Bestand möglichst viele vermietbare Quadratmeter herauszuschinden, bis in die Dachspitze hinauf. Und runter in den Keller, denn selbst unter dem Kopfbau wird noch ein weiteres Tiefgeschoss angelegt.
Was SIGNA im Einzelnen sonst noch vor hat und wie weit das Entgegenkommen der städtischen Bauordnungsbürokraten geht, können wir nicht wissen, weil die Einzelheiten der Baugenehmigung nicht öffentlich sind.