Hinter der Kulisse: der Irrsinn

2023. Es fällt Schnee in die Eingangshalle.
Die Eingangshalle der 50er Jahre – bis 2020. (im Video Min. 2:30)

Eingangshalle Film zwei
Rundgang Ende Januar
Dezember 2020, SIGNA-Propaganda am Anfang der Zerstörung

Das ist keine wilde Baustelle – sondern mit allen entsprechenden Genehmigungen* des Referats für Stadtplanung und Bauordnung; eingebunden war auch das Landesamt für Denkmalpflege. Ob der Freistaat als Eigentümer gelegentlich nachschaut?
Ein ganzer Abriss hätte kaum mehr kaputt gemacht. Sehr bitter, noch schlimmer als je gedacht, es fehlen die Worte. Die Alte Akademie ist das nicht mehr. Wer will diesen Zustand übernehmen und was soll es werden?

Nachtrag, 28.Dezember. Über Wochen hat man von allen Beteiligten nichts Substantielles gehört. Die Alte Akademie ist zur Ruine geworden, alle haben ihren Teil daran, alle haben verloren. Das Privatisierungs-Kommerz-Spekulations-Projekt ist tot. Es liegt jetzt am Staat Bayern und an der Stadt München, Träume von einem neuen Investor aufzugeben, die eigene bittere Mitschuld zu erkennen und aufzuarbeiten, und aus dem Fiasko etwas völlig Neues entstehen zu lassen, mit einer Alten Akademie, die für das Gemeinwohl wieder aufgebaut wird.

Aber nicht so, wie es OB Reiter in seiner bekannten Art praktiziert. Er habe Benko nur zweimal persönlich getroffen (SZ, 1.12.), er würde sich gar niemals mit Benko an einen Tisch setzen (BR-Stammtisch, 10.12.). Und nicht so wie Finanzminister Albert Füracker:
AZ: Einer der vermutlich auch schon lange nicht mehr auf dem Traktor gesessen ist, ist René Benko. Hat er sich schon beim Freistaat gemeldet?
Füracker: (lacht) Bei mir jedenfalls nicht. Ich kenne ihn nur aus den Medien.
AZ: Tatsächlich?
Füracker: Ja, wir hatten noch nie persönlichen Kontakt.
AZ: Haben Sie aber vielleicht bald. Die BayernLB soll ihm ja einen dreistelligen Millionen-Betrag gegeben haben.
Füracker: Die BayernLB hat zurecht aufs Bankgeheimnis verwiesen, da schließe ich mich an.
(Abendzeitung, 27.12.)
Geduldete Intransparenz war Geschäftsgrundlage bei Benko – der als integer geltende Finanzminister weiß Bescheid und macht genau so weiter – nichts gelernt! Mit „ich weiß von nichts, ich war nicht dabei“ geht es nicht weiter. Das gemeinsame Versagen von Kapital, Politik, Staatsbank und Stadtsparkasse darf kein Staatsgeheimnis bleiben, 2024 muss ein Jahr der Aufklärung und des ehrlichen Neustarts werden.

*“Mit Bescheid vom 23.09.2019 wurden die Schadstoffsanierung, Fassadenöffnungen, Durchfahrtsvergrößerung, Abbruch von Nebengebäuden und archäologische Grabung mit Baugrubenverbau genehmigt. Danach erfolgte am 03.02.2020 der Bescheid für weitere Vorab-Baumaßnahmen (Baugrundverbesserung, Abbruch von nicht statisch tragenden Bauteilen). Nach diesen Baugenehmigungen für die Vorabmaßnahmen erfolgte Ende 2020 eine Teilbaugenehmigung und nachfolgend eine Baugenehmigung mit bisher 2 Änderungsgenehmigungen für den Um- und Neubau eines Gebäudes mit 53 Wohnungen, Einzelhandel, Büro und Gastronomie mit Wirtsgarten sowie einer Tiefgarage mit 58 KFZ-Stellplätzen. Die 2. Änderungsgenehmigung wurde im Mai 2023 erteilt. Bezüglich der Freiflächengestaltung läuft aktuell ein 3. Änderungsantrag, welcher noch nicht vorbeschieden ist.“ (Schreiben vom 31.7.2023)

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