Über diese Webseite

Diese Webseite wurde  eingerichtet, um das weitere Schicksal der Alten Akademie in München kritisch zu begleiten.
Die ganze Sache ist komplex, deshalb wollen wir die für uns wesentlichen Gesichtspunkte kurz zusammenfassen:

In ihrer äußeren Gestalt aus der Zeit der Renaissance und ihrer inneren Anlage der 50er Jahre ist die Alte Akademie ein bedeutendes kulturelles Erbe der Stadt München. Alle Gebäudeteile sind intakt und bräuchten, wie andere sonst auch, nach einigen Jahrzehnten eine Renovierung und eine neue Nutzung, die sich den Baulichkeiten anpasst anstatt umgekehrt.

Der Staat Bayern als Eigentümer hätte die Alte Akademie nie verkaufen dürfen, schon gar nicht meistbietend und ohne als Erbpachtgeber dem Erbpachtnehmer den Schutz des Bestandes in den Vertrag zu schreiben. Es hätte andere Möglichkeiten gegeben.

Die Stadt München hat sich, zumindest öffentlich wahrnehmbar, viel zu wenig um die Alte Akademie bemüht und den Weg zur Zweckentfremdung und geplanten dramatischen Ummodelung des Gebäudes durch dienstbare Entscheidungen frei gemacht.

Im nun laufenden Prozess nach Architektenwettbewerb hin zur Baugenehmigung wird die Öffentlichkeit wohl noch weniger mitbekommen; dem Investor sind die Zügel in die Hand gegeben; ob von Seiten der Stadt nach der wohlgefälligen Einigung im April 2016 noch irgendetwas unternommen wird, um im Einzelnen das Schlimmste abzubiegen, steht nach bisherigem Verhalten in den Sternen.

Denkmalbehörden (beratend) und Heimatpfleger (mit in der Jury) haben sich leider damit zufrieden gegeben, bei einem Gebäude, das unter Denkmalschutz steht, den weitgehenden Erhalt der Aussenfassade, der Dächer, des Bodenbelags des Schmuckhofes, der Eingangshalle, der Kantine und eines Treppenhauses als das Erreichbare und als Sieg zu nehmen.

Als Ort von Kultur und Verwaltung; als Zeugnis einer großen Leistung des Wiederaufbaus nach dem Krieg; als ein Gebäude, das in seinem Bestand vielfältig für soziale und kulturelle Zwecke verwendbar wäre; als letztes nicht kommerzialisiertes Relikt in der Neuhauser Straße ist die Alte Akademie nach jetzigem Stand aufgegeben und verloren.

Der Investor SIGNA kann nun sein Konzept der Verwandlung in eine profitbringende Handels-Büro-Gastronomie-Wohnungs-Anlage versuchen und wenn man sehen wird, was dabei herauskommt, will wahrscheinlich niemand verantwortlich gewesen sein.

Zu begreifen ist das nach über 400 Jahren Alte Akademie nur, wenn man es als Beispiel sieht und einbezieht,
– dass Interesse und Konfrontationsbereitschaft von Öffentlichkeit und Medien in München unterentwickelt sind
– dass Politik und Behörden Dienerschaft des großen Geldes geblieben sind und heute diese Haltung professionalisieren
– dass im Gefolge von Industrialisierung, Konsumismus und Entfremdung der Sinn für das Schöne, das Einfache und das Bewahren durch einen Kult der „Entwicklung“, der Verschwendung und des Wachstums überrannt wurde
– dass wir aktuell gerade keine ernste Wirtschafts- oder Bankenkrise haben und dann das hektische Aufbauen einer Immobilienblase eine logische Folge der angstgetriebenen kapitalistischen Wirtschaftsmechanismen ist, insbesondere in einem Zufluchtsort der Investoren wie dem heutigen München ohne Stadtplanung.
Weil auch das alles mit hinein spielt, werden wir auch zum „Drumherum“ Beiträge auf dieser Seite einstellen.

Ende Mai 2016

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