Die Kanzlei der beiden am Münchner Lenbachplatz (das Werbeschild wurde hinzugefügt)
Am 21. März trat Alfred Sauter von seinen CSU-Ämtern zurück (seit 2014 im CSU-Präsidium und Vorsitzender der CSU-Finanzkommission) – er ist noch immer Landtagsabgeordneter. Am 25. März wurden Gauweilers mit 11 Millionen bezahlten Dienste für August von Finck jr. bekannt. Keinerlei Konsequenzen, er ist nach wie vor Bundestagsabgeordneter.
Liechtenstein ist es zu danken, dass von den Bereicherungsgeschäften mit Masken überhaupt etwas ans Licht kam. Dann weiß man noch ein bißchen was durch Pressemitteilungen der Staatsanwaltschaft und durch den einen oder anderen Presseartikel. Vielleicht ein Promille der Wahrheit ist alles, was über den Absahner Sauter und sein Umfeld dürftig bekannt ist.
Man kann von folgendem Leitsatz ausgehen:
Was immer Ihnen über Werte erzählt wird – alles was das Geld und die Macht der herrschenden Kaste betrifft, darf dem gemeinen Volk nicht preisgegeben werden, weil es sonst jeden Respekt verlieren würde.
Es kann auch so formuliert werden, wie durch die CSU gegenüber der Süddeutschen Zeitung: „Zu einzelnen Treffen können und dürfen wir aus rechtlichen Gründen keine Angaben machen.“ (Die Tradition der Spenderessen, SZ vom 12. April, hier nachzulesen)
„Spenderessen“ bei Käfer sind geheime Staatssache
Über den persönlichen Bereicherungen von Alfred Sauter darf man nicht vergessen, dass er als einer der Häuptlinge der CSU bis gerade eben seine Fäden gezogen hat. So arrangierte er regelmäßig Abendessen von Milliardären mit dem Vorsitzenden der CSU. Kann sein auch für Söder, bestimmt wissen tut man nun von einem Treffen Benko / Seehofer. Nachdem Benko seit einigen Jahren eher Berlin und Hamburg heimsucht (wo er dann wohl seine Treffen mit SPD-Bürgermeistern hat) könnte das gewesen sein, als er sich das Aktionsfeld München erschloss. 2013 bekam er den Zugriff auf die Alte Akademie aus den Händen des bayerischen Staates. Wer mit wem und uber was bei dem Essen gesprochen wurde, muss im Separee bleiben, andernfalls würden ja die Rechte von René Benko verletzt werden …
Bei Spenderessen muss nicht gespendet werden. Benko z.B. sagt selber, dass er nie für Parteien spendet (auch wenn Strache in Ibiza was anderes gesagt hat). Schließlich werden die Parteien reichlich aus Steuergeldern finanziert.
Nach dem großen Entsetzen der CSU hört man schon nicht mehr viel aus dieser Ecke. Sauter nimmt sich einen Anwalt und Gauweiler braucht keinen. Wir lassen uns gerne überraschen, doch eins ist schon klar: Die beiden wissen eine Menge, was im Interesse ihrer Partei und der Milliardäre besser geheim bleibt …
Wenn die CSU wirklich Interesse an Aufklärung hat, dann sollte sie keine Appelle an Buhmänner aussenden, sondern die Treffen und Absprachen hinter dem Rücken der Bevölkerung offenlegen und z.B. die Liste der Staatsgeschäfte, bei denen Sauter mit auf der anderen Seite des Tisches saß, wie z.B. als „Rechtsbeistand“ von Benko beim Verkauf der Alten Akademie.