Eine zutiefst unchristliche Botschaft leuchtet plötzlich aggressiv von der Fassade der Alten Akademie. Sie wird den Budenmarkt mit Kripperln und Heiligenfiguren überstrahlen und sie demonstriert die Dominanz des blanken Konsumterrors. Die Message: Weihnachten ist ein Fest der Freude mittels Geldausgeben – neben dem Geldverdienen die Bestimmung des dressierten Menschleins in der modernen Megamaschine.
Was zählt ist natürlich nicht „unterm Baum“. Überteuerte Trikots etc. zählen doch nicht wirklich. Nur armselige Würstchen zählen nach und addieren unter ihrem „Baum“, der mal ein Christbaum war. Liebe, menschliche Zuneigung und Besinnung haben keine Ziffern! Wer da zählt, hat das Wesentliche verloren – Hoeness und Benko zählen unter ihrem Baum, was ihnen dann bleibt.
Im Übrigen: Auf derartige Installationen muss man erst mal kommen und sie müssen genehmigt werden vom Referat für Stadtplanung und Bauordnung. Damit zeigt sich einerseits, wie total SIGNA den Charakter der Alten Akademie respektiert herabwürdigt und wie die Verantwortlichen der Stadt München der gute Geist verlassen hat. Es ist eine Ankündigung, die jede/r verstehen kann: Für den Profit wird jede Kultur niedergetreten, der neue Gott heißt Mammon. Die einzige Erleuchtung daraus für alle Münchnerinnen und Münchner: Die Alte Akademie darf kein Kaufhaus werden, Widerstand gegen Benko ist gerechtfertigt.
Nachtrag vom 4. Dezember: Das FC Bayern-Plakat wurde zwischenzeitlich durch Automobilwerbung ersetzt. Das dürften etwa zwei Zentner Plastikmüll gewesen sein für Nichts.
Von der mitbeteiligten Firma PoolOne Giant Media wird dieser missratene Coup stolz gefeiert: „Durch seine einzigartige Frontallage ist das Riesenposter für die darauf zulaufenden Passanten schon aus weiter Ferne und sehr lange einsehbar, was für ein echtes Markenerlebnis sorgt.“