Diese Woche steigt die Immobilienmesse in Cannes und wir sind ganz vorne mit dabei!

Im Frühling sammelt sich am Strand der Côte d’Azur die Herde der Investoren, um zu beratschlagen, in welche Städte und Weltgegenden sie als nächstes lostrampeln werden, um saftiges Gras zu weiden, das sie nicht gesät haben. Eine zu blumige Beschreibung für eine müßige Veranstaltung? Die Immobilien-Zeitung plaudert: „Auch dieses Jahr gibt sich die Reed Midem redlich Mühe, die Branche zu tiefsinnigen Debatten in dunkle Säle zu locken. Trotzdem werden die meisten wieder nur draußen sitzen und aufs Wasser schauen.“ Viel Banales auch dort, aber man unterschätze die Stellvertreterfiguren des Geldes nicht. Sie sind im allgemeinen hyperaktiv, eigennutzprogrammiert und ihre Macht ist größer als die von Politikern.

Einer braucht wie immer den Cäsaren-Auftritt:
„Dieses Mal überlässt René Benko nichts dem Zufall. Zur Mipim wird seine Yacht, die Roma, an der begehrten Jetée Albert Edouard vor Anker gehen und von allen 23.000 Messebesuchern zu sehen sein. Nicht wie letztes Jahr, als der Kaufhaus-Tycoon kilometerweit entfernt ankerte und jeden seiner Gäste per Shuttle holen lassen musste. Das garantierte zwar maximale Diskretion – zuhause bleiben hätte jedoch den gleichen Zweck erfüllt und wäre deutlich billiger gewesen.“ (Immobilien-Zeitung)

Auch unsere Stadt München ist mit einem großen Stand vertreten, dem größten aller teilnehmenden deutschen Städte. Um als Anbieter auf diesem „Markt“ aufzutreten, zum Zeigen des Angebots und zur Stimulierung der Nachfrage – während München in einem ungesunden, unbeherrschten Wachstum steckt: überall in der Stadt entstehen Engpässe, wir ersticken im Verkehr, die Mieten steigen uferlos, Münchner mit wenig Geld sehen sich vertrieben, die Infrastruktur für Eltern, Kinder und Jugendliche kommt nicht nach …  Es wird die rhetorische Frage gestellt: „Ist in München noch Platz für Unternehmen?“  Aber sicher, wir können die letzten landwirtschaftlichen Flächen zubetonieren; alles abreißen, was unter drei Stockwerken ist; noch mehr Straßen und Tunnels bauen. Wir können Bolzplätze zu Bauland machen. Wir können die letzten Brachflächen opfern. Wir haben noch Platz für weitere 100.000 Stinkkarren, für tausende Zweitwohnungen und für Niederlassungen von Finanzdienstleistern und ihre Entourage, die Münchner mit kleinem Bankkonto aus ihren Vierteln verdrängt. Sollten Denkmäler im Wege stehen: sprechen Sie mit uns! Das schöne Wort „Entwicklung“ wird in diesem Zusammenhang zur Bedrohung und zum orwell’schen Herrschaftsbegriff. Platz für die Investoren! Damit sie nicht woanders hingehen! Metropole werden! Wir dürfen nicht zurückfallen! Info der Stadt München

Die Förderung des Auswucherns unserer Stadt durch die Stadtpolitik treibt die Spekulation und die Preise an – gut für wenige, Horror für viele. München wird unsozialer, hässlicher und weniger lebenswert!

Das Motto am Mittwoch:
Ist in München noch Platz für Unternehmen? Der Gewerbeflächenmarkt der Landeshauptstadt mit Josef Schmid, Landeshauptstadt München, 2. Bürgermeister & Leiter des Referates für Arbeit und Wirtschaft und Dr. Jürgen Büllesbach, Bayerische Hausbau CEO

Die Themen am Donnerstag:
Neue Standorte für Entwickler und Investoren mit Axel Markwardt, Kommunalreferent, Leiter Kommunalreferat

Wohnen am Nockherberg – Eine der größten innerstädtischen Quartiersentwicklungen nimmt konkrete Formen an mit Elisabeth Merk, Stadtbaurätin, Leiterin Referat für Stadtplanung und Bauordnung und Dr. Jürgen Büllesbach, Bayerische Hausbau CEO

Gleichzeitig gehts zur Kasse, der Nockherberg wird schon weiterverkauft, bevor gebaut ist:

Ist die Nähe der Stadtverwaltung zum „Projektpartner“ Bayerische Hausbau nicht etwas zu eng – was meinen Sie?

Ein Gedanke zu “Diese Woche steigt die Immobilienmesse in Cannes und wir sind ganz vorne mit dabei!

  1. …in Treue fest stehen Stadt und Bayerische Hausbau zueinander. Da freuen wir uns doch schon auf den nächsten unabhängigen, fairen, “in enger Abstimmung“ durchgeführten Realisierungswettbewerb… Tschuldigung, lobe gleich weiter. Muss nur eben kotzen.

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