Das SIGNA-Netzwerk in München, Teil I

signabeiratbayern
Roland Berger (81), SIGNA-Beirat und Teilhaber seit November 2013:

–  Vorsitzender im Beirat der Deutsche Oppenheim Family Office AG, Grasbrunn, Frankfurt, Köln (im Eigentum der Deutschen Bank. Entstanden als Zusammenschluss der Oppenheim Vermögenstreuhand und der Wilhelm von Finck Deutsche Family Office, vormals Wilhelm von Finck AG. Insgesamt 10 Mrd. betreutes Vermögen)
–  war oder ist noch im Beirat der Deutschen Bank und im International Advisory Board der Blackstone Group als Chairman Germany (Hochfinanz, Anlagefonds)
–  war mindestens bis vor kurzem auch im Beirat und Teilhaber der Investmentfirma Sapinda des anderen Wunderkinds und  wiederaufgestiegenen Hasardeurs Lars Windhorst (39)
–  war Mitglied im Verwaltungsrat des Wittelsbacher Ausgleichsfonds (Immobilienbesitz)
–  Mitglied im Präsidium des Wirtschaftsbeirates Bayern (CSU-Unternehmerverband)
–  Botschafter der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (Neoliberale Propaganda) und vieles andere mehr

Günter Koller, Jurist, SIGNA-Beirat seit Juni 2015:

–  Geschäftsführer der Wilhelm von Finck Hauptverwaltung GmbH, Grasbrunn (Großgrundbesitz, Industrie, Immobilien, u.a. Franziskaner Block an der Residenzstraße, Löwenbräukeller)
–  Stellvertretender Vorsitzender im Aufsichtsrat der Quantum Immobilien AG (u.a. Verwaltung der Hofstatt, Sendlinger Straße)
–  Mitglied im Aufsichtsrat der Hammer AG (u.a. Erbbaurecht an der städtischen Schrannenhalle seit 2009, ab 2015 an SIGNA/Eataly vermietet) ––> Herr Hans Hammer, Vorstand der Hammer AG, ist Vizepräsident des Wirtschaftsbeirates Bayern (CSU-Unternehmerverband) und Schatzmeister der CSU München
–  Mitglied im Aufsichtsrat der GIEAG Immobilien AG

Alfred Sauter, Anwalt und Politiker:

– Ex-Minister, MdL, Vorsitzender der Finanzkommission der CSU und Mitglied im CSU-Präsidium

Beim SIGNA-Architektenwettbewerb zur Alten Akademie saß Sauter als Rechtsberater am Tisch von René Benko. Wir nehmen an (solange das nicht verneint wird), dass Sauter bereits beim Kauf vom Finanzministerium die Verträge für SIGNA ausgearbeitet hat – als Mitglied des Landtags, gewählt von den braven Bürgern Günzburgs.
Hauptsächlich ist Sauter dagegen als Anwalt und Berater unterwegs: „Sauters Kanzlei berät in heiklen, auch politischen Fragen – auf Rechnung. Oft geht es um Immobilien, immer um Regeln des Staates. Es könnte ein träges Geschäft sein, eines mit marktfernen Bürokraten und beamteten Bedenkenträgern. Wo aber der 62-jährige Schwabe seine Finger drinhabe, heißt es in Fachkreisen, klappten auch schwierige Ideen gut und geräuschlos.“  Münchner Merkur, 27.6.2013
„Seine Münchner Kanzlei befasst sich viel mit staatlichen Immobilien, da hilft der Ruf, die Mächtigsten zu beraten.“  Münchner Merkur, 17.12.2012.

seehofer-sauter

Von Alfred Sauter kommen wir zu Anwalt Stavros Kostantinidis (Kanzlei Gollop Rechtsanwälte). Am 3. August 2016 feierte Kostantinidis im Cavos seinen Fünfzigsten mit vielen Gästen, darunter dem halben bayerischen Kabinett und was sonst noch Rang und Namen hat. Die SZ schreibt über die kurze Dankesrede an seine „Weggefährten“:
seehofer-benko“ … und bei Alfred Sauter. Das ist jener schwäbische Anwalt, der einst Justizminister war, aber immer noch Landtagsabgeordneter und Seehofer-Einflüsterer ist, und der, wenn ihn jemand nach seiner realen Arbeitsverteilung fragt, gerne mit der Bemerkung kontert, dass er als Anwalt so viele Steuern zahle, dass er seine Diäten als Abgeordneter locker selber finanziere. Sauter also sei einer jener Freunde, bei denen er das Handwerk eines Netzwerkers gelernt habe, so Kostantinidis. Ohne ihn wäre sein Leben anders verlaufen, wäre er Tavernen-Wirt geworden, nicht Netzwerker. Nicht auszudenken an diesem Abend.“
Und so kommen die Menschen zusammen, nach der Arbeit …

Man kann es etwa so zusammenfassen:

Roland Berger als Kapitalguru mit enger Fühlung zur Geldsociety;  Günter Koller als Immobilieninsider, der mitbekommt, wo was geht;  Alfred Sauter als Türöffner bei Politikern und staatlichen Immobilien.

Gibt es dagegen was zu sagen? Ja, es ist nicht transparent und nicht demokratisch! Die arbeitende Bevölkerung, die die Leistung bringt, wird von den Entscheidungen ausgeschlossen und bekommt stattdessen dämliches Theater vorgespielt. Eine kleine Gruppe von Reichen und Superreichen ist die Machtelite, erweitert um Funktionseliten und Politik – immer offensichtlicher (daher auch der Unmut, oft in die falsche Richtung) und wissenschaftlich ist es vielfach gut beschrieben.
Im Fall SIGNA kommt hinzu: Damit die Erde bewohnbar und Frieden möglich bleibt, müssen insbesondere wir in Europa, Deutschland, München … raus aus der Expansion und zu einer einfacheren, schonenderen Lebensweise finden, nicht am „Haben“ orientiert. Das Geschäftskonzept von SIGNA dagegen ist simpel wie brutal: Konsum, Luxus, Verschwendung. Ihr verrückter, überholter Lebensstil soll uns eingetrichtert und aufgezwungen werden (und die Armen sollen für die oberen Zehntausend billig arbeiten und bluten). Eine Konterrevolution gegen die Vernunft – eben dazu bedient sich SIGNA geschickt und dreist des Geflechts der Macht.

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