Letztens der Söder …

Links Rechtfertigungsversuch:
„Ich gebe zu: Ich war von Anfang an skeptisch und zurückhaltend…“
Das war zu erwarten, eine wohlfeile Selbstschutzbehauptung mit Tendenz zum Selbstlob. 
„… aber letztlich war das eine Finanzierungsmöglichkeit“
Darauf kam es also an? Eine hübsche Summe Geldes als entscheidendes Motiv. Kann man fast glauben, dass genau so der traurige Horizont des damals verantwortlichen und nach Glanz gierenden Finanzministers Söder gestaltet war. Privatisieren, was nach Stoiber noch wegzugeben war (GBW-Wohnungen…), Kasse machen für den Staatshaushalt ohne Rücksicht auf ein historisches Denkmal ersten Ranges.
„Ich bin mir sicher, dass wir für die Alte Akademie eine gute Lösung finden werden.“
Klar doch. 

Rechts die Realität:
D I S T R E S S (zu deutsch: N O T)
Alle bisherigen Verkaufsversuche in anderthalb Jahren sind fehlgeschlagen. Immobilienprofis nennen das: notleidend. Es wird nun eine Auschreibung an Maklerfirmen gegeben, deren Gewinner es dann nochmal versuchen soll. Der Aufrufpreis liegt nur noch bei 100 Millionen Euro (gerne auch günstiger). 
Die ganze Realität aus unserer Sicht: Die verzweifelte Vorstellung, dass irgendjemand nach den alten Ideen von Benko weiterbaut, ist offensichtlich mausetot; sie sollte endlich begraben werden. Aufarbeitung mit allen Konsequenzen statt ein paar hingeworfener Worte – Neustart! Der Zeitpunkt lässt sich im dämmerschlafenden München mit seinem gepflegten, hilflosen Schandfleck-Gejammer vielleicht noch ein Jahr (?) hinausschieben. Ein Abbild des korrupten, gierigen und zerstörerischen Kapitalismus wird in München verdrängt und nach wiederkehrenden Vorschlägen lieber mit einer Kulisse verstellt. Aber er wird kommen und der bayrische Staat wird die Alte Akademie zurückholen müssen, was – letztlich – nur gerecht ist.

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